Eine musikalische Serenade auf Abwegen
Konzert mit Harmonika-Spielring Kuppenheim
Schade, schade..., zum einen hat der Wettergott leider nicht mitgespielt und zum
anderen waren noch etliche Plätze frei bedingt durch das EM Fußballspiel
Deutschland-Italien.
Eine musikalische Serenade auf Abwegen lautete der Untertitel des Programms zum
Open-Air Konzert des Harmonika-Spielrings Kuppenheim in Schloss Favorite. Der
Ursprung war vermutlich mehr auf die Musik bezogen, aber trotzdem zutreffend.
Denn eine Serenade findet dem italienischen Wortstamm entsprechend eigentlich
immer unter heiterem Himmel statt. Nur war von diesem an diesem Samstag nichts
zu sehen, sodass das Konzert in die Wörtelhalle verlegt wurde. Mit einer nach
vorne abfallenden Bühnenverlängerung und einer Illumination, wie sie am Schloss
geplant war, bot sich optisch ein schönes Ambiente. Eine große Projektion des
Schlosses auf die Bühnenrückwand ergänzte die Illusion eines Konzerts vor der
Kulisse des barocken Schmuckstückes.
Die Musikauswahl war sehr gelungen. Den Auftakt machte der musikalische Leiter der Kuppenheimer Heinz R. Huber mit "Pomp and Circumstances". Mit dem bekannten Marsch Nr. 1 und der Hymne wird auch alljährlich die "Last Night of the Proms" eröffnet. Den Musikern des Akkordeonorchesters Kuppenheim und des HC Au gelang es damit sofort, mit einer großen Klangfülle das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Ergänzt wurden sie durch Gastmusiker aus dem Raum Karlsruhe und Percussionisten der Stadtkapelle. Es folgte ein Stück mit dem Titel "AndyRo", das vom musikalischen Leiter des Auer Orchesters Horst Engelhard vor 10 Jahren selbst komponiert wurde. Beide Dirigenten wechselten sich im Laufe des Konzerts in der Leitung des Gesamtorchesters ab.
Als Gäste zeigten Mitglieder des Künstlerkreises Kuppenheim in der Halle ihre Werke. Die Malerin Jurgita Nowak fertigte parallel zur Musik jeweils spontan ein Kunstwerk zu den ersten fünf Musikdarbietungen. Diese bestanden in der Folge aus bekannten Western-Melodien von Ennio Moricone sowie Auszüge aus Filmen "Fluch der Karibik" und "Herr der Ringe", einem Medley aus dem Musical "West Side Story" und mit Titeln von Tom Jones. Einen Hauch von Jazz brachte das sehr lebendig gespielte "Mercy, mercy" in die Halle und mit seiner selbst gesungenen Zugabe von "My Way" erinnerte Horst Engelhard überzeugend an Frank Sinatra.
Das Publikum bedankte
sich mit stehendenm Applaus für die gelungene Darbietung der hochkonzentriert
speilenden Musiker. Die Moderation Sonja Walz führte souverän durch den
Abend und gab jeweils den aktuellen Stand des Fußballspiels bekannt.
(10.07.2016 Beate Hauns)