Grandiose Revue zum Abschied
Mit Sahne, aber ohne Bademantel
In
den vergangenen 30 Jahren wurde die Rheinauhalle bzw. ihr Vorläuferbau immer mal
wieder zum Revue-Palast. Die Verwandlung war stets ein Werk des HC's. Elf Shows
wurden in dieser Zeit auf die Bühne gebracht . Initiator, Ideengeber, Regisseur
und musikalischer Leiter war stets Horst Engelhard. Am letzten
Novemberwochenende brachte er zusammen mit ca. 120 Mitwirkenden die zwölfte und
letzte Ausgabe der sehr erfolgreichen Reihe auf die Bühne. Verschiedene Plakate
und Fotocollagen in Foyer und Halle erinnerten an diese Veranstaltungen.
"My way 30 Jahre Horst Engelhard" lautete der Titel der letzten Revue. Am
Samstag war Premiere, am Sonntag Wiederholung. Es war ein Abschiedsprogramm,
denn zum Jahresende beendet Horst Engelhard seine 30jährige Dirigententätigkeit
beim HC. Die Halle war zweimal ausverkauft und das Publikum begeistert.
Gestartet wurde der Abend mit Udo Jürgens, dem Horst Engelhard als Sänger
seine Referenz erwies, von "Aber bitte mit Sahne" bis zu "Merci Cherie",
melancholisch am Klavier dargeboten wie der Meister. Später schlüpfte Engelhard
in die Rolle von Frankieboy Sinatra und mutierte ("Es geht mir gut") mit
"Sexy-Reibeisenstimme" zu Horst Müller-Westernhagen.
Das Akkordeonorchester des HC verwandelte sich unter seiner Führung
wieder in ein Showorchester, das der ganzen Inszenierung souverän und mit
vitalisierender Percussions-Abteilung
klangreiches Volumen verlieh. Bedeutenden Anteil daran hatten drei Gastmusiker:
"Pink Panther" Klaus Oberle mit seinem Saxophon, Gerald Sänger an
der E-Gitarre und Norbert Fritz mit seiner Trompete. Das Programm
spiegelte die Geschichte der HC-Revuen. Die beiden Moderatorinnen Ute Wilhelm
und Barbara Mauch erinnerten, wer wann womit schon einmal dabei war.
Senior unter den Gesangssolisten der Chronik war Josef Ball, der u.a. als
Milchmann Tewje aus "Anatevka" wieder Leiterwägelchen mit Kanne über die Bühne
zog und davon träumte , wie es wäre "Wenn ich einmal reich wär". Immer noch jung
sind Maike Oberle und Jasmin Reis, die nicht zum ersten Mal in
diesem Rahmen als Solosängerinnen glänzten. "Something stupid" und "Rolling in
the deep" gehörten zu ihren Nummern. Moderatorin Mauch brachte mit "I will
survive" ihre Sangeskunst zum Glitzern und sorgte mit "Memory" für
Gänsehautfeeling. Der moderne Chor des Liederkranz Malsch unter der
Leitung von Matthias Barth bildete das Fundament im Gesang. Als
"Backgroundchor" hatte er die Aufgabe Mogli und die Affenbande aus dem
"Dschungelbuch" oder "Sister Act" in Bewegung zu halten. So kamen die Zuhörer in
den fabelhaften Genuss von Live-Playback. Was die Nonnen (Tanzgruppe "Pinox")
vorne vorgaben, wurde in Wahrheit hinten vom Chor gesungen. Ein weiterer
"Augenschmaus" waren die "Blues Brothers" des Auer Gesangvereins "Fidelia", die
abgeklärt wie ihre Vorbilder einen Heidenspaß hatten und gute Laune
verbreiteten. Viel Abwechslung und optische Akzente bescherten die Tanzgruppen "Blue
Angels", "Crazy Feet" und "Pinox". Die Jüngsten aus dem HC-Nachwuchs
stampften als "Elefanten" durch den Dschungelbuch-Urwald.
Als absoluten Höhepunkt und "Augenweide" erwies sich die Truppe des Rad- und
Rollschuhvereins Eppingen. Sie rasten kreuz und quer durch den Saal, auf die
Bühne und wieder hinunter. In einer rasanten Show wurde das Musical "Starlight
Express" in Szene gesetzt. Von den Akteuren wurde eine mitreißende Choreografie
präsentiert, die in akrobatischen Hebe- und Kreiselfiguren gipfelte. Sogar die
Jüngsten imponierten mit Kraftakten. Ihre Darbietung begeisterte das Publikum,
das sich mit tosendem Applaus voller Anerkennung von den Plätzen erhob.
Zur Zugabe versammelten sich alle Mitwirkenden auf der Bühne. Die
Gesangssolisten stimmten "My Way" in einer speziellen Abschiedsversion an. In
der letzten Strophe bedankte sich Horst musikalisch bei allen für die letzten 30
Jahre. Es war ein gelungener und grandioser "Abschied" für Host.
Der HC bedankt sich ganz herzlich bei allen Aktiven und Helfern für ihren großen
Einsatz und tatkräftige Mithilfe, ohne die eine solche Revue nicht möglich
gewesen wäre.
(Textauszug "BT vom 27.11.2017")